Description
Moment, dieser Gedanke muss erstmal aufs Papier: Ach du heiliger Mutterkuchen – wie kann man seine Band nur PLACENTA nennen? Ist die Musik so gut, dass sie mir das Innerste nach außen kehrt oder nehmen die fünf Berliner sich einfach selbst nicht so ernst? Hm, das offizielle Erstwerk der Jungs namens „Fixed Action Pattern“ wird es mir wohl beweisen.
Mit einem gewaltig bösen Doom Part und eingängigem Sweeping setzt der Opener „White Chicks Even Chug A Lug“ die Messlatte für die restlichen Songs ziemlich hoch. Angstschweiß setzt sich auf der Stirn ab: Hoffentlich geht das so gut weiter…und…ja! Auch die folgenden Tracks sprühen nur so vor frischer Energie. Schöne Pig Screams und ein stadionmäßiger Mitgröhlpart verfeinern „Fixed Action Pattern“, während „Fame By Name“ am Anfang ziemlich mit der Hardcore Flagge wedelt, sich im Refrain aber mit einer zuckersüßen Melodie paart. Spätestens nach der Deathcore Bombe „Brutal: 5 On 1“ fällt auf, dass die Jungs einen extrem ausgewogenen Mix in ihren Songs haben. Oldschool wird mit Newschool verbunden. Nichts klingt gleich und somit wird auch nichts langweilig. „3 Minutes Rape“ verpasst den Haaren, dank schnellem Geraffel, erstmal eine Frankenstein-Föhnfrisur, ehe sich ein elektronisches Interlude anschließt. Kaum konnte man die Pause genießen, rammelt schon der nächste Brecher „Simon Says“ durch die Boxen. Dieser überrascht mit einem wahnsinnig schnellen Einstieg, der dann abrupt abstoppt und eine eingängige Melodie an den Tag legt. Das ist Balsam für die Ohren! Im Midtempo mit verhältnismäßig viel cleanen Vocals neigt sich die Platte langsam ihrem Ende zu. Nach „Puking Reverse Is A Slow Motion Massacre“ und „The Shape Of Death To Come“ ist das musikalische Feuerwerk verschossen.
Die Überreste rotieren dennoch im Gehör und mein Finger bewegt sich automatisch zur „Repeat“ Taste. Gutes Zeichen, gute Platte, gute Band. Dieses Album ist einfach uneingeschränkt zu empfehlen. Fette Produktion, gut durchdachte Song Strukturen und ein Sänger, der auch nach 20-maligem Anhören des Albums nicht nervt. Und das Beste: Endlich mal keine Monotonie! In der öden Metalcore/Deathcore Zeit ist dieses Werk eine wahre Perle. Witzig ist auch der Hidden Track bei dem die Jungs noch mal ordentlich abspacken. Mit den Schlussworten „Ha, das war jetzt nicht ernst gemeint“ fühlt sich auch meine Theorie vom Anfang bestätigt. Also von PLACENTA werden wir sicher noch viel hören. Ich hoffe es zumindest. (aus: Metaldistrict.de / 2010 / 9 von 10)
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